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Geschichte des Tennis

Geschichte des Tennis

Lange Hosen, lange Röcke – was haben diese Kleidungsstücke mit Tennis zu tun? Sehr viel! Sie gehörten in den Anfängen dieser Ballsportart zu der obligatorischen Ausrüstung eines jeden Tennisspielers, bzw. einer Tennisspielerin, und selbstverständlich waren sie weiß. Es wurde auf Rasen gespielt – wie heute noch in Wimbledon, dem nach wie vor berühmtesten Tennisturnier der Welt. Ein Sieg hier ist immer noch der Traum eines jeden Tennisprofis. Vielleicht die einzige Konstante in diesem Sport.

Tennis im Wandel der Zeit

Ein Blick auf die Centercourts heute zeigt, welchen rasanten Wechsel die Tenniswelt in den letzten 100 Jahren durchgemacht hat – und dies nicht nur in punkto Mode, wenngleich sie als erstes dem Zuschauer ins Auge sticht. Maria Sharapowas elegante Tenniskleider, Serena Williams' bunte Outfits oder Rafael Nadals Bermudas werden ebenso beachtet und diskutiert wie ihre jeweilige Spielweise.

Gottfried von Cramm ginge im Duell mit den heutigen Spielern nicht mehr als Sieger vom Platz. Das Spiel ist schneller, härter, athlethischer geworden und diese Aussage trifft nicht nur für das Herrentennis zu. Kraft- und Ausdauertraining ist heute ein Muss für alle Profispieler. Gespielt wird auf Rasen, auf Sandplätzen, auf Asphalt oder kunststoffbeschichteten Böden. Jeder Untergrund hat seine Auswirkungen auf das Sprungverhalten des Balls und auf die läuferischen Anforderungen an die Spieler, was erklärt, weshalb es Spezialisten und Spezialistinnen für die unterschiedlichen Beläge gibt.

Schlagtechnik – früher und heute

Aufschläge mit einer Geschwindigkeit von 100 Stundenkilometern waren noch in den 70-ger Jahren rekordverdächtig, und längst nicht alle Spieler in den Top Ten waren in der Lage so hart aufzuschlagen – ganz zu schweigen von den Damen. Heute ist das Gegenteil der Fall. Ein Aufschlag um die 100 km/h wird bei Aktiven wie Zuschauendenals langsam und damit wenig beachtenswert eingestuft – so ändern sich die Zeiten.

Auch Vorhand und Rückhand erlebten ihre technische Revolution. Aus der seitlichen Stellung beim Schlag entwickelte sich eine offene, eher frontale Stellung zum Netz, aus dem üblichen glatten, geraden Schlag wurde der Topspin, der den Ball mit einem speziellen Drall versieht, was dem Gegner den Rückschlag erschwert.

Rein optisch erlebte die Rückhand die größte Umwälzung. Die Maxime früherer Zeiten, Tennis solle auch elegant aussehen, wurde zugunsten von Effizienz, sprich Härte aufgegeben. Die Rückhand wird in aller Regel beidhändig geschlagen; Justine Hénin mit der wohlmöglich besten Rückhand der Tennisdamenwelt und Roger Federer sind Ausnahmen.

Tennis heute – ein Breitensport

Ganz abgesehen von Dresscodes, Schlagvarianten und Spielbelägen waren auch die Materialien großen Veränderungen unterworfen. Bis in die 70-ger Jahre hinein wurde mit darmbesaiteten Holzschlägern gespielt. Sie waren schwer und nicht wetterfest, womit die Nachteile schon beschrieben sind. Tennisschläger heute haben einen Kunststoffrahmen, der sie ungleich leichter macht und sind bespannt mit Kunstoffsaiten, deren Haltbarkeit um ein Vielfaches über den allerdings elastischeren Darmsaiten liegt, die wiederum ungleich teurer sind.

Die Zeiten als Tennis ein Elitesport war, sind vorbei. Das Spiel mit und um die Filzkugel ist für jedermann erschwinglich geworden. Das erklärt auch den großen Zulauf von Mitgliedern (der Deutsche Tennisbund zählt ca. 1,8 Millionen Mitglieder) und Zuschauern, die ihre Helden wie in anderen Sportarten frenetisch anfeuern. Spiel, Satz und Sieg – ein großer Spaß für alle!